Jüdischer Garten in den Gärten der Welt, Berlin

Nichtoffener Kooperativer Gestaltungswettbewerb
in Arbeitsgemeinschaft mit Martin Kaltwasser, Künstler


Ergänzend zu den in den Gärten der Welt bereits vorhandenen Themengärten der großen Weltreligionen sollte in einem kooperativen Wettbewerbsverfahren eine Idee für einen jüdischen Garten
gefunden werden.

Unser Beitrag wird bestimmt durch eine Skulptur aus hellen Steinelementen, die für das jüdische Volk steht, das in der ganzen Welt verteilt ist. Die runde Form der Einzelelemente in Kombination mit ihrer gestreuten Anordnung in der Landschaft reagiert auf die Heterogenität und Vielfalt der jüdischen Weltgemeinschaft, ebenso wie auf deren Entinität. Die einzelnen jüdischen Gemeinden
und Individuen, symbolisiert durch die steinernen Einzelelemente, sind gleichsam als Gesamtensemble arrangiert – flächig, vertikal, verspielt und offen – aber auch jedes Element für sich stehend.
Die gewählte Form des Kreises hat weder politische noch religiöse oder andere symbolische Bedeutungen – sie steht für sich selbst.
Das Material Stein steht für Dauerhaftigkeit. Seine Farbe generiert einen positiven, hellen Ort.

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Die verwendeten Pflanzen, mittlerweile verteilt in der ganzen Welt, haben ihren Ursprung in Israel oder Vorderasien. Sie stehen in formalem und farblichen Kontrast zu den skulpturalen Steinen.
Die mehrstämmigen Kleinbaum-, Großstrauch- und Staudenpflanzungen (Süßmandel, Maulbeere, Lupine, Persische Glockenlilie, Federgräser, Mönchspfeffer). Mit den Blütenfarben Weiß, Blau und Violett wird auf die Farben der Israelischen Flagge und der Bedeutung der Farbe Blau im Judentum verwiesen.
Inmitten des Gartens entsteht ein besonderer Ort – der Versammlungsort. Hier trägt ein rundes gläsernes Dach auf einer leichten Konstruktion eine von unten sichtbare Wasserfläche, durch die hindurch der Himmel zu sehen ist. Bei Sonne reflektieren die Wellen des Wasserspiegels das Licht und zeichnen immer neue Bilder auf den Boden. Das Wasser, elementarer Bestandteil aller Religionen und der jüdischen im Besonderen, hebt in der Reflexion die Unterschiede zwischen “Himmel“ und “Erde“ auf. Im Zusammenspiel mit dem Wettergeschehen wird hier ein besonderer Ort markiert, der eine ganz eigene Atmosphäre generiert und den Raum für ein lebendiges Zentrum im Jüdischen Garten bildet.
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Der Bodenbelag, ausgebildet als wassergebundene Wegedecke, unterstreicht die gewünschte Richtungslosigkeit und stärkt den Ausdruck der Erdverbundenheit. Es existieren keine klaren Grenzen zwischen Belag und Pflanzflächen. Die Pflanzen wachsen über die Kanten hinaus und unterstreichen die freie Form. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, den Garten eigenbestimmt zu erkunden, sich in unterschiedliche Räume zu begeben oder den Garten über die beiden Erschließungen an den Hauptweg zu durchschreiten.

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