Bildungs- und Forschungsmeile Lemgo-Lüttfeld

Freiraumplanerischer Wettbewerb 2010 - 1. Preis
Fertigstellung 2016


Im Rahmen der Neugestaltung der Bildungs- und Forschungsmeile Lemgo-Lüttfeld wird der Freiraum im Umfeld der Bildungseinrichtungen, der sich im Bestand aus Straßen-, Anlieferungs- und Restflächen zusammensetzt, neu geordnet, in einen Gesamtraum umgestaltet und mit einem Boulevard als Erschließungsachse belegt.

Leitidee
Der Bereich zwischen den Bildungseinrichtungen wird als Raumkontinuum interpretiert und als einheitliche Fläche betrachtet. Auf und an dieser Fläche liegen die „Grünen Inseln“, die den Raum strukturieren und Aufenthaltsqualität bieten. Der Boulevard wird als Orientierungsachse, Verteiler und Sammler über das Raumkontinuum gelegt und erschließt die einzelnen Standorte. Mit einem Band in einer klaren Materialitäts- und Formensprache entsteht ein Corporate Design, das die divergente Bebauung und Raumstruktur zusammenhält.

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Der neue Eingangsbereich am Braker Weg stellt den Auftakt zur Bildungs- und Forschungsmeile Lemgo-Lüttfeld dar. Hier beginnt, eingebettet in die Platzfläche, der Boulevard. Mit dem gegenüberliegenden Schienenhaltepunkt, der Bushaltestelle und dem Übergang zum Weserrenaissance-Museum Schloss Brake ist der Platz gleichzeitig ein Schwerpunkt der Fußgänger- und Radwegeverbindungen. Diese Bewegungslinien kennzeichnen auch die Gestaltung der Platzfläche. Große Rasenparterres, die mit breiten Kanten begrenzt sind, markieren zum einen die Hauptwegeverbindungen, zum anderen verleihen sie dem durch vielfältige Bewegungslinien geprägten Platz einen grünen Charakter und Aufenthaltsqualität. Insbesondere die großzügigen Kanten, die durch die Höhendifferenz im Gelände herausgearbeitet werden, laden zum Verweilen ein. Aufweitungen kennzeichnen den besonders stark frequentierten Bereich im Übergang zum Braker Weg und nehmen Nutzungen wie einen Kiosk und die Bushaltestelle auf. Einige wenige Baumgruppen ergänzen die Bestandsbäume.

Vorplatz Mensa und Hanse Berufskolleg
Der neue Vorplatz zur Mensa und zum Hanse-Berufskolleg stellt einen der Hauptaufenthaltsbereiche entlang des Boulevards dar. Prägendes Element ist der Hain aus Ginkgo biloba (Engelbert Kämpfer aus Lemgo verfasste die erste detaillierte westliche Beschreibung des Gingko um 1712), in deren lichten Schatten sich die Schüler auch zum Lernen im Freien treffen können. Sitzstufen rahmen den Hain und schirmen ihn durch die Höhendifferenz vom Hauptfußgängerverkehr des Boulevards ab.>

Boulevard
Der 5m breite Boulevard markiert die Hauptwegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Schienenhaltepunkt/Kulturmeile Brake und Lipperlandhalle/Hochschule. Mit einer eigenständigen Materialität aus Splittmastixasphalt und einer ähnlichen Farbgebung wie die angrenzenden Pflasterflächen bildet er ein eigenständiges Element, erscheint aber gleichzeitig eingebettet in den umliegenden Raum. Ein breites Band aus Cortenstahl begrenzt den Boulevard und bietet den Ansatzpunkt für ein übergreifendes Corporate Design für die Bildungs- und Forschungsmeile. Eine Baumreihe aus Linden begleitet den Boulevard. Die neuen Pflasterflächen werden bis an die Gebäude herangeführt und die Vegetations-flächen durch Kanten und Topographie in die Gestaltung integriert. Im Bereich der neuen Stellplätze trennt ein Stahlbord den Boulevard optisch von den Verkehrsflächen. Im Bereich der Lipperlandhalle kann das Stahlband/Corporate Design die schon bestehenden Flächen ergänzen und somit die Halle und die Hochschule an die Bildungsmeile anbinden.

Corporate Design
Ein 60cm breites Band aus Cortenstahl begleitet den Boulevard und bietet den Ansatzpunkt für ein übergreifendes Corporate Design. Dieses kann in einzelnen Bausteinen und in verschiedenen Phasen, realisiert werden. Die verschiedenen Ausstattungselemente dienen sowohl Aufenthalt und Orientierung, tragen aber auch zu einer hohen Identifizierung bei, da sie für mit speziellen Elementen wie den Inlays für diesen Standort ausgebildet werden.

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