Spielplatz am Striemelsberg, Waltershausen


Bauherr:Stadt Waltershausen
Fertigstellung:2015

Der am Fuße einer Burganlage gelegene Spielplatz am Striemelsberg erzählt die Geschichte des `Samtenen Ärmels`, einer dem Waltershausener Stadtwappen zu Grunde liegenden Sage. Die Legende berichtet von einer plötzlich übernatürlich stark strömenden Quelle, welche die gesamte Stadt Waltershausen unter Wasser setzte. Die Rettung brachte ein Mönch, der mit dem Ärmel seiner Kutte die Quelle verstopfte und damit die Ursache der Überschwemmung beseitigte. Nachdem sich das Hochwasser zurückgezogen hatte, hingen die Fische aus den nahe liegenden Teichen in den Bäumen.

Dieses starke Bild wurde bei der Gestaltung des Spielplatzes aufgegriffen und mit bunten Spielskulpturen in Szene gesetzt. Auf der Fläche eines ehemaligen Sägewerkes sollte einprägsamer Ort entstehen, der mit seinem Bezug zum Stadtwappen und zur Ortslegende die Selbstidentifikation der Stadt stärkt. Mittlerweile sind die `Fische in den Bäumen` ein Aushängeschild für die Stadt Waltershausen geworden.

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Sowohl im übertragenen Sinn – der Inszenierung der Sage folgend – als auch bedingt durch die Bestandstopographie ergeben sich bei der Gestaltung des Spielraumes am Striemelsberg vielfältige Bezüge zum Element Wasser, die die Zonierung und die Raumgliederung des Geländes verständlich machen.

In der vorgefundenen Tallage wurde ein bislang abgedeckter Graben geöffnet und mit großen Findlingen zu einem naturnahen Spielbereich entwickelt. Ihm an die Seite gestellt sind einzelne Spielstationen, die als fantasievoll gestaltete Orte ihre jeweiligen Besonderheiten aufweisen: Am auffälligsten sind die prägenden bunten Fischskulpturen (konzipiert als aufgeständerte, bespielbare Figuren aus Holz, Stahl und Kunststoff), die dem ganzen Ort ein mystisches Flair verleihen. Ihre Größendimension und ihre ungewöhnliche Platzierung in der Luft eröffnen fantasievolle Perspektiven, die Groß und Klein in eine Fisch-Wasser-Welt abtauchen lassen. Spielelemente oder Einlassungen in der sanft modellierten Geländeoberfläche (wie z.B. die spektakuläre Hüpfanlage mit vier Trampolinen) sind kreisförmig angelegt und wecken Assoziationen zu Luftblasen oder Wassertropfen.
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Der Spielbereich `Hochwasser` thematisiert die in der Sage beschriebene Überschwemmung inmitten wellenartig überformter Geländemodellierungen. Am Niedrigseilgarten mit gewundenen Edelstahlstangen, Seilen, Hängeschaukeln und Kletternetzen kann man sich aus den fiktiven Fluten retten. Springende Fische und Amphibien sind als Wipptiere mit von der Partie.

Einen Höhepunkt mit echtem Wasser stellt das Fontänenspiel dar. Hier kann man, wie einst der Mönch, an drei sprudelnden Wasserquellen versuchen, die Fluten zu stoppen. Das hierfür bereitliegende textile Spielelement aus Fahnenstoff lässt sich auch für andere Wasserexperimente benutzen. Von der erhöht liegenden Nebelquelle aus legt sich ein geheimnisvoller Schleier über das Gelände und sorgt für eine besondere Atmosphäre.

Die Allerkleinsten finden vielfältige Spielmöglichkeiten auf den Sandlinsen im Schatten der neu gepflanzten Bäume. Hier gibt es auch eine Nestschaukel. Ein ruhiger Spielbereich mit kreisförmigen Balancierskulpturen aus Holz und Ruhemöglichkeiten und ein einladender Picknickbereich runden das Angebot ab.

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